….so gern wollte ich es Euch mal Schritt für Schritt auch bildlich zeigen, aber ich bin ab einem gewissen Punkt immer so beschäftigt, dass keine Zeit für’s fotografieren bleibt.

Dennoch habe ich mal paar Bilder gemacht, die ich zeigen mag und versuche auch mal zusammenzufassen.

Also, was benötige ich fürs Seife sieden?

-Gummihandschuhe
-Atemmschutz
-Brille
Diese drei Dinge halte ich für wirklich essentiell! Laugenspritzer sind unschön bis lebensgefährlich. Bitte auch nicht mit den behandschuhten Fingern an der Stirn kratzen oder sonstwas berühren was verätzt werden könnte, wie ich gestern (Stirnaua, die Kinder gucken dann bloß komisch). Auch zum Reinigen der Töpfe und Utensilien nach dem Sieden Handschuhe und Brille an/auf lassen! Das Zeug ätzt auch dann noch wie blöd.

Kinder und Haustiere raus aus dem Arbeitsraum! Für absolute Ungestörtheit sorgen zur Sicherheit aller!

-Einen Topf zum Lauge anrühren
-Einen großen Topf für die Fette
Die Töpfe und Geräte dürfen NUR aus Edelstahl, Emaille oder Plastik sein, Die Lauge greift Aluminium an!
-Plasteschüssel oder Joghurtbecher zum Abwiegen des NaOH
-Rührstab oder was ähnliches
-Stabmixer
-Waage
-Thermometer (kein Muß, aber hilfreich)
-Form für die Seife (ich nutze sehr gerne Silikonformen aus dem Backladen, Holz geht auch, aber dann auskleiden mit Folie, Joghurtbecher, Eisformen aus Plastik gehen auch, sollten nur nicht zu dünn sein.)

Zum Seife herstellen wird an Zutaten benötigt:
-destilliertes Waser
-Öle und Fette
-NaOH
-eventuell Farben, Parfumöl oder andere äth. Öle

Jetzt gehts richtig los:

Anfangs habe ich mir fertige Rezepte aus dem Netz geholt. Jetzt stell ich selber zusammen.

Kinder und Hunde/Haustiere raus!

Brille auf, Mundschutz auf, Handschuhe an!

Auswiegen der Fette, des Wassers und des NaOH
Wieviel genau benötigt wird steht im Rezept bzw. benutze ich einen Seifenrechner aus dem Netz.

Größte Vorsicht beim Umgang mit NaOH, absolut sauber und vorsichtig arbeiten. Auch das kleinste heruntergefallene Kügelchen ist sa*gefährlich falls es auf Haut oder Schleimhäute gelangt!

Feste Fette bei niedriger Hitze auf dem Herd schmelzen.

In der Zeit, in der die festen Fette schmelzen, rühre ich die Lauge an. Und zwar auf dem Balkon mit Mundschutz, Gummihandschuhen und Brille. Ja, sieht lustig aus wenn einen der Nachbar sieht. Gut und stetig rühren, es darf nix klumpen, weil das sonst in der fertigen Seife gefährlich ist! Das Rühren dauert nicht lang. Vielleicht so 1 bis 3 Minuten. Ist die Lauge klar kann aufgehört werden.

Aufgepasst(!!!): IMMER das NaOH vorsichtig und langsam unter stetigem Rühren in das Wasser kippen. NIEMALS umgekehrt! Das gibt ne Explosion. Außerdem entsteht beim Rühren der Lauge generell enorm viel Hitze. In kaltes Wasser (oder Milch, aber das ist komplizierter) rühren kann das mildern. Auch beachten, es entstehen giftige/ätzende Dämpfe-darum Atemschutz!

Auf obigem Bild zu sehen: links die fertig angerührte Lauge, rechts daneben die festen, bereits geschmolzenen Fette, unten drunter die flüssigen Fette.

Nun gieße ich die flüssigen Fette in die geschmolzenen festen Fette.

Jetzt messe ich gerne mal die Themperatur. Sie sollte so um die 50-60 Grad betragen.

Gern lasse ich auch die Lauge auf diese Temperatur abkühlen.

Nun kippe ich die Lauge vorsichtig ins Fett und rühre langsam um. Ist alles im Topf nehme ich meinen Stabmixer und mixe alles bis zum Puddingstadium (will ich marmorieren, dann mixe ich nur bis zum dünnen Puddingstadium). Brille, Mundschutz und Handschuhe sind noch dort wo sie sein sollen, nicht auf der Ablage!

Ist alles Pudding, kann Parfümöl oder anderes ätherisches Öl ran. Jedoch verflüchtigen sich manche Düfte bei dieser Hitze gern oder verfärben die ganze Masse braun. Versuch macht klug.

Will ich etwas färben, so mixe ich mir erstmal in einem extra Topf etwas Farbe mit ein wenig Wasser an. Dann kann ein Teil des “Seifenpuddings” in die Farbe.

Nun muß alles in die Form.

Und jetzt wirds langatmig: Man stelle die befüllte Form schön warm, (aber auch nicht zu warm, sonst trennt sich alles wieder(!)) ich würde sagen höchstens 50 Grad sind gut, in den Ofen. Man kann sie aber auch mit Decken so richtig schön warm einmummeln. Die Seife sollte –gelen– (außer man macht eine Milchseife, die soll –nicht– gelen, sondern wird kühl gehalten).

Jetzt läßt man sie einen guten Tag lang ruhen und wenn alles geklappt hat holt man am nächsten Tag fertige Seife aus der Form. Am besten holt man sie mit behandschuhten Fingern raus, denn sie ist noch stark alkalisch und legt sie etwa 4 Wochen lang an einen luftigen Ort um fertig auszureifen. In dieser Zeit verflüchtigt sich noch ganz viel NaOH und die Seife wird milder.

Bin ich fertig, ist die Seife schlafen gegangen, fange ich an mit noch behandschuhten Händen abzuwaschen und aufzuräumen.